Zu den zahlreichen Irrtümern über die Mathematik gehört die Behauptung, sie sei bereits so abgeschlossen, dass eigenes Nachdenken und eigenständige Initiative überflüssig würden. Oft hört man: „Bei der Interpretation eines Gedichts fällt mir viel mehr ein als bei der Interpretation eines mathematischen Beweises. “Doch stellt sich die Frage: Gibt es bei der Interpretation eines Gedichts tatsächlich weniger Regeln zu beachten als bei der eines Beweises? So mancher junge Mensch könnte überrascht oder gar enttäuscht sein, wenn er erfährt, was sein Deutschlehrer dazu sagt. Eines der zentralen Anliegen dieses Buches ist es, zu zeigen, dass Mathematik keineswegs ein starres, fertiges Konstrukt ist. Im Gegenteil – es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Man muss sich vielleicht nur etwas mehr darauf einlassen.
In diesem Sachbuch finden Sie sechs Erzählungen aus sechs naturwissenschaftlichen Sachgebieten, die in dieser Form neu sind. Die erste Geschichte ist die der Brownschen Bewegung. Es geht um eine Beobachtung, die ganz wesentlich zum modernen Teilchenbild der Materie beigetragen hat. In der zweiten Geschichte geht es um Erfahrungen, die man mit einem Stein machen kann, den man in ein tiefes Loch in der Erde fallen lässt. Und der keineswegs so fällt, wie man das an der Erdoberfläche gewohnt ist. Die dritte Geschichte handelt vom Sehen. Das Sehen ist auch heute noch eines der großen Geheimnisse, die die Natur uns beschert hat. In der vierten Geschichte wird von einer technischen Utopie berichtet: dem Aufzug ins Weltall. Was erst so überzeugend klingt, erweist sich bei genauerem Hinsehen aber als extrem anspruchsvoll. In der fünften Geschichte geht es um das Fliegen, zu dem seit über vierzig Jahren zwei völlig verschiedene Geschichten erzählt werden; ein ungewöhnlicher Zustand in den Wissenschaften. Die letzte Geschichte ist ein modernes Märchen. Es geht um das Schicksal eines Mädchens, das sich für Astronomie, Astrophysik und Kosmologie interessiert, das auf einem sehr seltsamen Planeten lebt und das sich mit einer speziellen Frage herumschlägt, die zur Frage ihres Forscherlebens geworden ist.
Sie interessieren sich für das Fliegen, staunen über die Vielzahl an Erklärungen und haben vielleicht von einer wissenschaftlichen Kontroverse gehört, die vor über 40 Jahren begann und bis heute nicht gelöst ist. Scientific American schrieb 2020: „Still, no consensus exists.“Um zu einem zukünftigen Verständnis beizutragen, wird hier ein neuer Ansatz vorgestellt, der das Phänomen des Fliegens aus einer bislang ungewohnten Perspektive beleuchtet – mit Elementen, die in der aerodynamischen Fachliteratur bisher nicht zu finden sind. Damit werden Sie nicht nur in der Lage sein, einen Gleiter so einzustellen, dass er sicher fliegt, sondern auch verstehen, warum das so ist. Doch ohne Physik und Mathematik wird es nicht funktionieren, denn das Fliegen ist eine überaus komplexe Naturerscheinung – selbst für erfahrene Luftfahrtexperten.
You have a keen interest in flying and are curious about the diverse explanations surrounding it.Perhaps you’ve come across a scientific debate that has persisted for over 40 years without resolution. To this day, no consensus exists—a fact highlighted in Scientific American in 2020.To move toward a clearer understanding, a new perspective on the phenomenon of flight is introduced—one that incorporates elements not previously explored in aerodynamic research.With this knowledge, you will be able to adjust a glider to ensure it flies and, more importantly, understand why. However, without a foundation in physics and mathematics, this understanding remains incomplete. After all, even for aviation experts, flight is an extraordinarily complex natural phenomenon.